Abessinierkatzen sind... 

 

Abessinier zeichnen sich unter den anderen bekannten Rassekatzen durch ihre besondere Färbung und Fellzeichnung aus. Abessinier besitzen das charakteristische "Agouti Ticking", das dieser schlanken aber muskulösen Katze ihr ausdrucksvolles und gleichzeitig "wildes" Aussehen verleiht. Dieses "Agouti Ticking" (Agouti: Familie hasengroßer Nagetiere in Südamerika, zum Beispiel der Goldhase. Und Ticking steht für mehrere Farbbänder auf jedem einzelnen Haar) ist eine spezielle Zeichnung, die sich durch die Bänderung jedes einzelnen Haares ergibt. Bei den wildfarbenen Abessiniern, die auch ruddy genannt werden, ist jedes Fellhaar abwechselnd schwarz und orange gestreift. In Kombination mit der Zeichnung des Kopfes der Abessinierkatze, die die Stirnpartie und die Augen betont, gleicht so die Abessinierkatze verblüffend der Großkatze Puma, die auch als Silberlöwe bekannt ist.

Ganz im Gegenteil zu ihrem "wilden" Aussehen zeichnen sich die Abessinierkatzen durch ein ausgesprochen freundliches, menschenbezogenes und ausgeglichenes Wesen aus. Ihr durchaus lebhaftes Temperament ist aber immer gepaart mit einem hohen Maß an Ruhe und Belastbarkeit. Die Abessinierkatze neigt nicht zu Stress bedingter Nervosität, sondern ist selbstbewusst, neugierig und unkompliziert. Natürlich ist jedes einzelne Katzenwesen unverwechselbar und einmalig. Jede Abessinierkatze hat ihren eigenen Charakter, ihre besonderen Eigenheiten und ihre speziellen Vorlieben, was sich oft schon in den ersten Lebenswochen erkennen lässt. Gemeinsam ist jedoch allen Abessiniern die große Liebe zu ihrem "Menschenfreund", die sie großzügig mit allen Familienmitgliedern und auch Gästen teilen möchte. Wer eine Abessinierkatze in seinem Heim beherbergt, wird nie mehr allein sein. Die Abessinierkatze folgte ihren Menschen auf Schritt und Tritt fast wie ein Hund und erträgt es nur sehr schlecht, wenn man sie von den Aktivitäten ihrer Menschenfreunde aussperrt. Ihre Neugierde und spielerisches Temperament ist kaum von einem Menschen allein zu befriedigen, daher ist es richtig und besser, Abessinier zu zweit oder zu mehreren Katzen zu halten. Im Katzenverband zeigt sich die Abessinierkatze als sehr sozial und verträglich und nicht selten ziehen Katzenmütter ihre Würfe gemeinsam auf.

Die Abessinier ist eine mittelgroße Katze mit kräftiger Muskulatur und geschmeidigem Körper, die auf langen, schlanken und sehnigen Beinen steht. Der lange Schwanz vollendet ein Bild perfekter Ausgewogenheit. Harmonisch ist auch der wie ein stumpfer Keil geformte Kopf, das Kinn und die Schnauze sind kräftig. Breit an der Basis sind die offen getragenen an den Spitzen runden Ohren, die auffallend groß sind. Die Augen sind groß und ausdrucksstark, sowohl Bernstein wie Grün oder Haselnuss sind üblich. Das kurze Fell liegt dicht an und weist wenig Unterwolle auf. Obwohl die Wildfarbe immer noch das Bild der Abessinierkatze kennzeichnet, gibt es neben dem klassischen Sorrel seit 1984 anerkannt auch Blau und seit 1989 anerkannt auch Fawn. Alle diese Farbschläge gibt es auch in Silberfarben.

 

Geschichte und Herkunft

Obwohl die Ähnlichkeit der Abessinierkatze mit den Katzendarstellungen der Antike besonders des alten Ägyptens auffallend ist, gilt es nur als Legende sie von diesen "heiligen ägyptischen Katzen" abzuleiten. Richtig ist jedoch, dass die Abessinierkatze eine der ältesten Zuchtkatzen ist. Fest steht, dass die Abessinierkatze ein englisches  „Produkt“ ist, dessen Wurzeln aller Wahrscheinlichkeit nach in den asiatischen Raum weisen und wohl um Singapur zu finden sind. Der heutige Abessiniertyp wurde auch durch Kreuzungen mit anderen Rassen entwickelt, - die Entstehung der langhaarigen Somali zeigt dies deutlich. Bereits 1896 wurden die ersten Abessinier in englischen Zuchtbüchern vermerkt. Zwar wurden nur wenige Abessinier zwischen 1900 und 1905 registriert, doch gelangte bereits 1907 das erste Abessinierpaar nach Amerika, wo die Zucht systematisch ausgebaut wurde. Die weltweite Anerkennung fand die Rasse erst nach dem Zweiten Weltkrieg, nachdem amerikanische Züchter den Typ der Abessinier entscheidend weiterentwickelt hatten. Dennoch muss man festhalten, dass sich im Vergleich zu der Beschreibung der Rasse vor mehr als hundert Jahren nichts Wesentliches geändert hat, was für die Natürlichkeit und Unverfälschtheit dieser Rasse spricht. In einem allerersten Buch, das sich mit dieser Rasse befasste, wurde sie mit dem Namen "Children of the Gods" (Kinder der Götter) bezeichnet. Dies erklärt vielleicht auch, warum ein erfahrener Richter 1938 über die Abessinier folgendes formulierte:

"Es gibt keine andere Katzenrasse, über die man so wenig Negatives sagen kann. Das Fell der Perser benötigt ständige Pflege, und die kurze Nase macht sie anfällig für Schnupfen. Die Siamesin hat keine Fellprobleme, aber selbst ihr glühendster Verehrer muss zugeben, dass er manchmal wünscht, sie wäre weniger stimmgewaltig. Die ruhige, anspruchslose Abessinierin  vereinigt alle guten Eigenschaften und hat keine der negativen ihrer Verwandten, die so viel bekannter sind. " (Edeltraut Voigt, Abessinierkatzen, Köln 1982, S.12).

 

 

 

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